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 – Verkehrsquiz KaiWiPl – 

kaiwipl

Und heute etwas ganz neues, ein Verskehrsquiz!

Kurz und knapp, wir kommen per Rad auf der grünen Spur von unten. Direkt links neben uns ein PKW, der nach rechts abbiegen will und – ausnahmsweise, für die artifizielle Welt der Theoriefindung – blinkt (auch rechts).

Wir wollen links abbiegen, aber wegen der Breite der Straße, 6 Spuren plus Verkehrsinsel, bedeutet das erst noch ein gutes Stück Geradeausfahrt.

Die einfache Frage: Wer hat Vorrang?

a) Der PKW will rechts, der Radler links, also hat der PKW Vorrang.

b) Der PKW will rechts, während der Radler noch geradeaus fährt. Der PKW kreuzt die Spur des Radlers, also hat der Radler Vorrang.

c) Auf die paar Meter, die man faktisch weiter geradeaus fährt, kommt es nicht an, sondern auf die abstrakte Spurkreuzungslogik. Beide Fahrzeuge kreuzen beim Abbiegen die Spur gegenseitig. Keiner hat Vorrang. Winken Sie den anderen freundlich vorbei, diskutieren Sie es aus oder nehmen Sie den Bus und schauen von außen als teilnahmsloser Beobachter zu und organisieren Sie im Bus illegale Schwarzwetten auf den Sieger eines möglicherweise ausbrechenden Handgemenges.

d) Sonstiges (bitte in den Kommentaren begründen).

Anmerkungen:

Die Kreuzung gibt es wirklich und sie ist mit einer Ampelanlage ausgestattet. Rechts- und Linksabbieger haben gleichzeitig grün. Die Rechtsabbieger müssen aber oft noch die Fußgänger durchlassen, die zum Überqueren der Hauptstraße gleichzeitig grün haben.

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An der Kreuzung war vormals keine Radspur aufgepinselt. Letztes Jahr gab es einen schweren Unfall mit Fahrrad, darauf pinselte man erst einen Radstreifen hin. Dann gab es Proteste, das bringe doch nix, die haltenden PKWs würden sich da auch einfach draufstellen. Daraufhin wurde eine Kette von Barken errichtet, die die PKWs jetzt abhält.

Nach Norden heißt die  Hauptstraße übrigens ab Kleistpark Potse, nach Süden geht sie in die Rheinstraße über, nur um kurz darauf als Schlossstraße ihr Unwesen zu treiben.

 

 – Critical Mass Berlin – 

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Samstag,  13 Uhr, Auguststraße 69 in Mitte

 

 – Protorad – 

CMB 08/2017 –

protorad

Meinem Kalender zufolge ist morgen wieder Critical-Mass-Berlin, wobei der Twittertrigger bislang ausgeblieben ist, aber es ist ja der letzte Freitag des Monats, 20:00 Uhr Mariannenplatz.

Ob man tatsächlich ein solches Rad bauen könnte – ich habe keine Ahnung und ich bin auch kein Ingenieur. Die Räder sollten deutlich größer sein als 28″, und man sollte zwischen diesen sitzen, auf der Achse, nicht unmittelbar darauf, sondern auf einem Sattel der darauf montiert ist. Eine Rückenlehne wäre auch sinnvoll. Nur würde man darauf ja frei nach vorne oder hinten kippen – also braucht es vorne und hinten ein kleines Stützrad.

Nacktfahren ist keine damit verbundene Idee, aber ergab sich aus der Zeichnung der Gliederpuppe.

Hinten könnte man einen Korb montieren, wie oben links dargestellt.

 – Critical Mass Berlin – 

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Morgen, Freitag, ist wieder letzter Freitag im Monat, ja der 24. – nur noch 6 Monate, dann ist Weihnachten – wo bleiben eigentlich Lebkuchen, Spekulatius und Marzipankartoffeln, Ostern ist doch lange vorbei – jedenfalls finden vielerorts, so auch in Berlin, wieder die beliebten Fahrradkorsos statt. Critical Mass deshalb, weil nur teilnehmen darf, wer die kritische Masse des eigenen Rads übertrifft, für ein handelsübliches Rennrad veranschlagt man Pi-mal-Daumen 10kg, ein ordentliches Hollandrad schlägt mit 20kg zu Buche und ein Elektrobike macht 40 kg – 20kg davon Akku.  Weiterlesen

 – Critical Mass Berlin, 5/16 – 

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Heute, wie jeden letzten Freitag im Monat (vielleicht auch in Ihrer Stadt) war wieder ein Critica-Mass-Fahrradkorso.

Eine kritische Masse bezeichnet im Atombomben- oder -kraftwerksbau den Zustand, bei dem die Teilchen so eng gepackt sind, dass es zu einer Kettenreaktion kommt. Die Idee ist wohl, dass mehr Radfahrer auf den Straßen zu mehr Rücksicht auf Radler führt, zu mehr Radwegen und Fahrradstellplätzen, was wieder zu mehr Radlern führt, bis die Zahl der Radler irgendwann explodiert oder mehr Energie freisetzt als man reinsteckt – was immer damit gemeint sein könnte.

Wo diese kritische Masse wofür genau liegen soll, soll man vielleicht nicht fragen, vielleicht wäre das Gemeinte mit Rückkopplung, Feedbackschleife oder positivem Teufelskreis besser beschrieben. Die Forderungen der Radfahrer sind mannigfach und nicht allem kann ich mich anschließen, dafür sehe ich manche meiner Anliegen, die allerdings Anliegen des sportlich-schnellen Radfahrers sind, nicht auf dem Programm.

Exemplarisch sei hier genannt die vollständige Abschaffung von Kopfsteinpflaster, außer zw. Paris und Rubaix sowie Lüttich-Bastogne-Lüttich.

Als zweites die Auflösung der Radwegbenutzungspflichten weit vor Ampeln und Kreuzungen, so dass man sich frühzeitig links einordnen kann, so dass man das dann tun kann, wenn von hinten kein Autopulk anrauscht, den man damit herausfordert, aber auch ohne dass man als Linksabbieger 2x an der Ampel steht, weil man erst rechts bleibt und geradeaus über die Ampel muss, wo man dann wie verloren auf der Kreuzung steht, und sich StVOwidrig an der Fußgängerampel orientieren muss.

Fast wäre es in den ca. 5 Minuten, in denen der Korso an mir mit knapp 20km/h vorbeibummelte (später kam es dann zu Stauungen und zähfließendem Verkehr, so dass es kaum je über 15km/h waren) zu einem Unfall mit einer unverpulkten Radfahrerin gekommen, die nicht abwarten wollte, bis der Tross vorbei ist, und eine scheinbar günstige Gelegenheit (aka Lücke) ergriff, um zu kreuzen, einen auf der Außenbahn anrauschenden Schnellradler übersehend, der voll in die Bremse greifen musste; symptomatisch dafür, dass die häufigste, wenn auch nicht schwerste Bedrohung (LKW, Busse) für Radler der andere Radler ist (Geisterfahrer, Nichtumschauer, Handzeichenverweigerer, Bürgersteig- und Fußgängerüberwegsrowdies, …).

 

 – Fahrradvergraulung – 

Am Martin-Gropius-Bau findet man obige Radständerzumutung. Steht vorne ein Rad bekommt man weitere ohne aufwendige Gymnastik nicht abgestellt. Dass auf der Gebäuderückseite ein weiterer Ständer ist, ist von hier nicht zu sehen. Auf Bild 3 sieht man, dass die vorfrühlingshafte Hecke noch so schütter ist, dass man an einigen Stellen dort durchbrechen kann, aber insgesamt ist es schon eine Zumutung.

Ich schätze der schwarze Bau links ist nach dem Fahrradständer zugefügt worden, aber sicher bin ich mir nicht. Ich will keine zu große Welle machen; wichtiger als gescheite Fahrradständer fände ich die Elimination der ganzen überkommenen Kopfsteinpflasterpisten, die selbst einen notorischen Straßenbefahrer wie mich an manchen Stellen auf den Fußweg zwingen. Stattdessen werden Kopfsteinpflasterflecken als strategische Maßnahme auf Kreuzungen und an Einmündungen in verkehrsberuhigten Lagen neu verlegt, um dort eine Vorfahrtsregelung ohne Verkehrsschilder zu etablieren, aber für Radfahrer sind diese Abschnitte sehr unangenehm und laufen daher dem übergeordneten Ziel, den Verkehr zu beruhigen, auch zuwider, vor allem wenn man auch in einem Korb klapprigen Krempel befördert. Nervöse Klingeln schlagen da auch ganz autonom an und machen auf den Missstand auf smarte Weise aufmerksam, kabellos, aber auch ganz ohne Wifi und Bluetooth.

Gibt es eigentlich vom ADFC oder von Critical Mass eine Initiative Asphalt für das Rad?

Ich war übrigens dort um mir Kunst der Vorzeit anzusehen, afrikanische Zeichnungen/Malereien. Recht beeindruckend, wenn auch nur Reproduktionen, da das meiste auf Stein geschaffen wurde und Felsen nicht so transportfähig waren, als man noch nicht gezögert hätte sich alles unter den Nagel zu reißen (noch bis 16.5.).