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Ich bin ja etwas irritiert, dass man als Geboosterter in Berlin 6 Monate als immungeschützt gilt, relevant etwa für den Schulbesuch aber auch Konzerte, Cafés usw., als Genesener aber nur 3 Monate. Soweit ich verstanden habe bietet eine durchgemachte Infektion laut großen, ordentlichen Studien in New York, Kalifornien und Israel (3 Studien) einen sehr guten Schutz vor schwerem Verlauf, ähnlich wie eine Impfung mit Boostern. Nur Genesen + Boostern ist nochmal, aber nur geringfügig, besser.

Das riecht ein wenig nach Erziehung und Nanny-Staat: Wer sich nicht brav frühzeitig hat impfen lassen, der bekommt jetzt die Quittung, auch wenn es inhaltlich nicht geboten erscheint.

Aufgeregt hat mich auch wieder mal das Inforadio. Anlässlich der Ukraine-Solidaritätsdemo wurde vermeldet, dass die über, oder auch mehrere Hunderttausende überwiegend mit Masken geschützt waren. Das klang sehr nach einem Lob und einem subtilen Seitenhieb auf Coronapolitikdemos, bei denen gerne gemeldet wurde, dass sich die Teilnehmer nicht maskiert haben. Meines Wissens besteht für eine Schutzwirkung im Außenbereich keine Evidenz. Bei Windstille, wie sie letzte Woche in Berlin nicht vorlag, kann man sich wohl eine herbeidenken.

In einem demokratischen Rechtsstaat muss die Einschränkung der Freiheit gut begründet sein und das ist sie hier nicht. Da dort auch viele Leute gegen die Maskenpflicht selbst demonstrierten ist es auch eine weitreichende Zumutung, jemandem zu sagen, dass er gegen die Maskenpflicht protestieren darf, aber nur mit Maske. Es wirkt dann nicht mutig sondern inkonsequent, mit Maske rumzulaufen und ein Schild „Masken runter!“ o.ä. zu zeigen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ergreift hier ohne Not Partei. In den meisten Fragen stehe ich diesen Demonstranten fern und teils sehr fern. Aber die Dämonisierung und Ächtung ist mir zu pauschal und geht mir zu weit.

Jetzt zu Omikron melden sie, dass die Zahlen wohl darauf hindeuten, dass Omikron nicht ganz so schwere Auswirkungen wie die Deltavariante ausweist. Es ist nicht so sehr das, was gesagt wird, es ist das Wie-es-gesagt-wird. Das ist ja doch seit Mitte Dezember offensichtlich, dass Omikron zu weniger schweren Verläufen führt als die Deltavariante, erst in Südafrika festgestellt, dann – mit ähnlicher Demographie, ähnlichem Klima, ähnlicher medizinischer Infrastruktur und ähnlicher Impfquote in England. Und in vielen anderen europäischen Ländern zeigte sich das auch rasch als einheitliches Bild, und nicht, dass Omikron etwas weniger schwerer Verläufe zeitigt, nein, es zeitig massiv weniger schwere Verläufe.

Für Berlin kommt Omikron zu spät.

Vor wenigen Tagen wurde der Karneval der Kulturen für dieses Jahr abgesagt. Der findet traditionell an Pfingsten statt. Noch hatten wir nicht Karneval, aber nach Karneval sind erst erst mal 5 Wochen Fastenzeit, dann Ostern. Ostern bis Pfingsten sind noch mal 6 Wochen. Bis dahin ist Corona längst Geschichte, auch wenn Omikron hierzulande langsamer in Schwung kommt, als im UK oder Frankreich.

Aber im Inforadio wurde lamentiert, man könne ja den Umzug nicht 5m hinter den Zuschauern mit Zäunen absperren, und dann Impfnachweise entlang der Strecke kontrollieren.

Wo leben die? Kriegen die nichts mit? Kann man so unterinformiert sein? Genauso wie diese Diskussion zur Impfpflicht für alle. Ja, allgemein, für die nächste Pandemie kann man sowas heute schon diskutieren, aber bis das Gesetz verabschiedet ist, und dann die 15 Mio. Ungeimpften geimpft wären, mal naiv gedacht die ließen sich dann fast alle impfen, und von da dauert es noch mal Wochen, bis zur 2. Dosis, und dann noch mal, bis die Wirkung voll da ist.

Auch bis dahin hat Omikron viel gründlicher immunisiert, als das Behörden und Ärzte könnten.

Bis Pfingsten haben wir längst alle überzähligen Masken und Selbsttests entsorgt, die Sonne wird scheinen und man ödet sich an, weil kein Umzug ist, keine Open-Air-Konzerte, umsonst und draußen.

Ähnlich intelligent die warnenden Stimmen, man wisse ja nicht wie es nächsten Herbst aussieht.

Was gibt es denn da zu wissen? Omicron wird fast alle erwischen und im Herbst gibt es dann nur eine halbe Million Neugeborene, die noch keinen Kontakt hatten – wer soll denn da ein Pandemie treiben?

Ja, ein ganz neuer Immunescape vielleicht. Aber wieso überhaupt Herbst? Haben die Leute noch nichts von Südafrika gehört, wo Omikron in den Sommeranfang hinein steil ging? Ob das im Herbst/Winter noch ärger ist, ist überhaupt noch nicht raus. Vielleicht mal in Australien nachfragen?

Ich fass es nicht!

Dazugesagt werden muss, dass es wohl keine behördliche Anordnung ist, sondern eine Entscheidung des Veranstalters, vielleicht aber aus der Klemme von Anmeldetermin und geltenden Vorschriften heute.

Heizpilz

Man hätte heute beim Draw-together auch draußen sitzen können, aber es wäre recht frisch gewesen. Drinnen waren nur sporadisch Tische belegt; im frühen Abend wurde es auch empfindlich dunkel, aber es gibt Tische mit mehr Licht.

Ärger bereitete mir mein Tintenfüller. Erst floss die Tinte nicht. Dann, ermuntert mit Trinkwasser, floss sie, aber rächte sich beim Scannen damit, dass das Dunkelgrau wegoptimiert wurde und ich viele Linien mit dem Faserschreiber nachziehen musste. Nochmal scannen, nochmal durch den Vectorizer jagen, Scanprogramm schließen und neu öffnen, weil es sich verschluckt hat, noch immer fehlende Linien, nochmal von vorne.

WordPressmäßig wechsel ich gerade zum klassischen Editor zurück. Die Option, einen Beitrag zu kopieren, ist zwar wieder aufgetaucht oder war nie wirklich weg, sondern wurde von mir nur falsch gesucht, aber das Bildereinfügen, das ich ja oft nutze, war früher bequemer.

Espresso-Vlog

Espressovlogger James Hoffmann

Heute möchte ich den YouTube-Kanal eines Espressonerds verlinken. Seit meiner Entdeckung werden mir immer wieder interessante Videos von ihm angeboten, meist 4-30 Minuten lang, viele davon interessant, informativ, unaufgeregt, kenntnisreich und zurückhaltend präsentiert mit Aufmerksamkeit für Details.

Nach 3, 4 Videos habe ich dann keine Zeit mehr für mehr zum Thema Espresso und widme mich anderen Dingen, um ein paar Tage später die Ausgrabungen fortzusetzen.

Und dann ist mir noch diese Kuriosität begegnet, Corona, Makergeist, Lolcat, schwarzer Humor, Blues und all das in unter 6 Minuten.

 – Seuchenbuchtricks 3 – 

seuchenbuch-3

Und Folge 3 aus der Serie Seuchenbuchtricks.

Der Teufel steckt hier im Detail.

Einmal in der Textverarbeitung das Querformat einstellen, dann muss der Zeilenabstand + Zeilenhöhe dem Messerabstand eines plumpen Schredders entsprechen. Die elaborierten Geräte verkrumpeln die Papierstreifen oder schneiden sie in kleine Abschnitte – das macht sie prinzipiell ungeeignet.

Lässt man etwas Platz links und rechts auf den Papierstreifen, dann kann man den Beginn auf einen Bleistift kleben und dort aufwickeln. Protipp: Spannen Sie den Bleistift in eine Bohrmaschine ein, und lassen Sie die Maschine wickeln (langsame Drehzahl). Mit dem Rand am Ende kann man den Streifen auf sich selbst festkleben, so dass er sich nicht zwischenzeitlich unbeabsichtigt abwickelt.

Im Café dann kann man den Rand abreißen und den Streifen ins Seuchenbuch kleben – mit Klebestift oder einem Tesafilm.

Das alles ist etwas aufwendiger als die Methoden 1 und 2, aber besser geeignet, wenn der Seuchenprotokollführer sein Buch nicht in Blöcke, sondern Zeilen eingeteilt hat.