Archiv der Kategorie: Religionskritik

 – Plastesatan – 

plastemuell

Machen Sie doch 2019 folgendes Experiment: Sammeln Sie ein Jahr lang alle Trinkhalme, Gäbelchen und Ohrputzer mit Plastikanteil (ostdt.: Plasteanteil) und am 31.12.2019 alle Plastikmüllabfälle gesondert und vergleichen Sie, welches der größere Haufen ist. Und dann verraten Sie mir, wieso wir uns auf die Petitessen konzentrieren. Das muss etwas religiöses sein – ein symbolisches Opfer, welches uns Absolution verspricht.

Weil ein Schwachsinn selten allein kommt, lohnt sich der Hinweis, dass von den 10 Flüssen mit dem größten Plastikeintrag in die Meere 8 in Asien liegen und 2 in Afrika.

Solange die Flüsse nicht zugefroren sind, kann man auch mal eine Wanderung an Rhein oder Mosel, Isar oder Spree, Elbe oder Donau unternehmen oder an kleineren Flüsschen und Bächen und wandert einfach einen Sonntagmittag solange, bis man im Ufergestrüpp eine Gabel, ein Ohrstäbchen oder einen Kunststoffstrohhalm findet. Seien Sie trickreich und bringen Sie heimlich eine Campinggabel von zu Hause mit, nicht dass Sie ewig wandern! Spätestens in der Dämmerung werden alle froh sein, wenn Sie die Gabel endlich finden und kritische Nachfragen unterlassen.

Oder man wandert 2-3 Stunden und wer zuletzt eines der Objekte findet, zahlt die Kaffee- und Kuchenrechnung.

Von Bazon Brock, der hier gelegentlich Thema war, stammt eine Idee, die deutlich älter ist, als diese Plastikdiskussion und deshalb nicht Gabeln und Strohhalme, sondern asiatische Essstäbchen¹ in den Fokus nimmt. Sein Vorschlag ist, dass jeder ein Paar Essstäbchen aus Platin ständig mit sich führen sollte, mit seiner Denkerei, die aber leider akut von Schließung bedroht ist und 3 Minuten Fußweg vom Kotti entfernt liegt eine mutige Idee, die natürlich in erster Linie darauf abzielt, dass man so teure Esswerkzeuge ganz sicher nicht wegwirft, aber als gelungenes Design auch insofern überzeugt, als Platin als Edelmetal sehr leicht zu reinigen ist – einmal mit der Serviette drüber und sauber ist’s.

Gabel und Strohhalm lassen sich aus Platin sicher auch prima fertigen. Mit den Ohrschmalzschabern sieht es wohl schwieriger aus – da müsste es vielleicht separate Köpfe geben zum Einklinken. Die Stäbchen eignen sich auch zum Umrühren des Kaffees unterwegs, aber dann sieht man natürlich den großen Becher im Kontrast zu den kleinen Stäbchen. Vielleicht sollte man vorher noch ein wenig in Platinaktien investieren. Vielleicht tun es auch versilberte Becher, aber so teuer, dass man sie nicht wegwirft, müssen sie natürlich sein.

¹) Beim Recherchieren der Links stieß ich nur auf goldene Essstäbchen. Das macht keinen Unterschied und kann entweder an meinem schlechten Gedächtnis liegen oder BB ist zwischenzeitlich auf Essstäbchen 2.0 umgeschwenkt, aber in den verschriftlichten Dokumenten im Netz findet sich das nicht. Wenn Sie wollen, nehmen Sie also Gold.