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Momamüllgrafik

Im Morgenmagazin, das sich selbst infantilisierend Moma nennt, sind wieder mal Müllgrafiken zu beklagen.

Eine Möglichkeit wäre, dass da niemand ist, der auf Realschulniveau Mathematik könnte, weder bei denen, die die Grafik machen, noch bei sonstigen Teammitgliedern, die mal einen Blick drauf werfen und sich fragen, ob das plausibel ist. 5 Mrd. sind zwar viel, aber an 700 Mrd. gemessen eben doch weniger als 1% und daher in einer Balkengrafik kaum zu sehen, folglich muss die Pi-mal-Daumen-Einschätzung lauten „eigentlich unverändert“.

Mir scheint eher die Einstellung vorzuherrschen, dass, egal was passiert, es wird dramatisiert. Man hilft dem Zuschauer was zu sehen, was nicht da ist.

Hier der zweite Knaller:

Was sie durchaus hinbekommen, das ist eine Quellennennung, ihr fettes Logo und eine wie hinter Milchglas liegende Hintergrundgrafik, die auch pfiffig durch den schraffierten Bereich durchscheint. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass es sich um eine ARD-Woche handelt – man müsste mal schauen, was so das ZDF abliefert.

Die Hauptkommentare habe ich gleich ins Bild gesetzt, damit ich sie so bei Twitter unterbekomme, ohne an 240 Zeichen gebunden zu sein.

Weil’s so schön war noch ein drittes:

Ich selbst habe mich schon beim Brennpunkt beschwert, beim Bericht aus Berlin, bei Quark und Caspers sowie bei Frontal 21.

Der Sinn eines Diagramms ist, das Verhältnis von Zahlen auf den ersten Blick sichtbar zu machen, nicht dass man nachrechnet und überschlägt, ob die Grafik überhaupt stimmen kann. Dann wäre der Zuschauer ohne irreleitende Balken besser dran. Ebensogut kann man einen plumpen Pfeil einblenden, der nach oben oder unten zeigt.

(Wer einen bruchstückhaften Blogbeitrag zu lesen bekam: Ich ärgere mich gerade mit WordPress rum. Mitten im Bearbeiten sagt es, ich sei nicht berechtigt Beiträge zu erstellen oder zu bearbeiten. Dann stellte ich auf HTML-Ansicht um, um möglichst viel in einen lokalen Editor kopieren zu können, öffnete eine Vorschau in einem neuen Tab, da schien der Beitrag da zu sein. Da konnte ich auch einen weiteren Tab öffnen „Bearbeiten“. Da hat dann die Hälfte gefehlt und das Spiel mit fehlender Berechtigung ging von vorne los. Schlagwörter, Kategorien waren auch hin.)

Truth matters

Truth matters, ZDF!

Am 23.6. zeigte das ZDF in der heute-Sendung einen Vorfall bei einem Fußballspiel in Burnley (England) und klassifizierte es als „offensichtlich rassistisch“. Ein Flugzeug überflog ein Stadion, in dem die Spieler eine Gedenkminute unter dem Motto „Black Lives Matter“ abhielten, ob gleichzeitig ist nicht erkennbar.

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 – TV-Uhr – 

tv-uhr.svg

Bei einem bekannten Möbelhaus gibt es Weiß-Transparente Kunststoffuhren – zumindest gab es die mal, bei denen man das Gehäuse leicht öffnen und das Ziffernblatt austauschen kann. Da die Zahlen für die Uhrzeiten über die letzte Zeit ziemlich stabil geblieben gibt es inhaltlich keinen Grund zur Korrektur, aber aus dekorativen Gründen kann man etwas dran machen.

Aus pragmatischen Gründen hatte ich einen anderen Änderungsbedarf. Bei der Programmierung der Sender für die Fernbedienung kam mir die Idee, die Uhr als Gedankenstütze zu verwenden. 1=Das Erste, 2=Zweites dt. Fernsehen, 3=3sat, einiges drängt sich regelrecht auf.

Allerdings wollte ich auch die am häufigsten gesehenen Sender ganz vorne habe, nicht strickt nach Sehhäufigkeit sortiert, aber doch fast. Mangels Decoderkarte sind die ganzen Privaten rausgeflogen. Die dritten Programme bilden einen Block. Bei Arte und RBB kam 733t-Speech zum Einsatz, bei ZDF-Neo, Phönix und WDR römische Ziffern, teils kopfstehend, teils in ungewohnter Nutzung (VV). Beim SWR muss man nahe rangehen, um zu sehen, wieso der SWR auf 8 liegt. Mit dem MDR kann man nicht zufrieden sein – ein großes M kann man zwar in zwei 1en morphen, aber zusammen mit dem Logodesign ächzt es da doch mächtig im Gebälk.

Ewig lag es halbfertig im Ordner, aber bei Ausgangssperre werden auch solche Projekte irgendwann fällig. Für die Zeiger habe ich noch Fernsehtürme spendiert, vielleicht folgt irgendwann auch ein Photo der Uhr im Betrieb. Nachträglich fiel mir auf, dass man den BR noch gut auf die 13 legen könnte und klein ins Innere der 1 bugsieren könnte und das h des HR ist ja eine um 180° 4 (je nach Font) die ein wenig nach der 14 ruft.

Die Fernsehtürme muss man nicht präzise ausschneiden, was sehr fummelig wäre, sondern kann einen weißen Rand lassen. Nach dem Aufkleben sollte man aber den Deckel nicht zu rasch wieder aufsetzen, sondern erst prüfen, ob die Zeiger auch kollisionslos übereinander hinweggleiten.

Das Rot von ZDF, 3sat und WDR habe ich durch Grau ersetzt, weil der Farbdrucker nicht mehr will.

Das Bild musste ich mehrfach auf A4 ausdrucken, am Innenrand des schwarzen Außenrings abschneiden und nachjustieren, damit es auch in die Uhr passte. Das Logo und die Webadresse kann man sich, falls wirklich jemand das im eigenen Heim nachvollziehen will, auf die Rückseite der Uhr kleben.

Eine RGB-Uhr für Zeichner/Maler mit Stiften habe ich auch noch – habe ich die vielleicht schon verbloggt?

 – Gunkl – 

gunkl

Experte für eh Alles

Ohne besonderen Anlass: Gunkl. Gunkl ist eine Figur die v.a. im österreicher Fernsehen ihr Unwesen treibt. Lange Zeit war er ständiger Gast bei Dorfers Donnerstalk, einer Satiresendung die über 3sat ein paar Jahre auch bis Berlin abstrahlte. Da bin ich auch erstmalig über Maschek gestolpert, denen ich heute nur in Willkommen Österreich begegne, Montag nacht, strenggenommen dienstags früh. Die synchronisieren gerne Politiker und andere Prominente neu und veralbern sie; legendär: Die Mehrzweckhalle. Am Ende taucht Gunkl kurz als Bassist auf.

Ebenfalls aus Österreich kommt der Apotheker, ein Videoschnipsler, der ultrakurze Videoschnipsel zu Kurzbiographien zusammenklebt – bei Böhmermann wurde das später kopiert, als selbständige Sendung auch gelegentlich auf 3sat zu sehen unter dem Namen „Sendung ohne Namen„. In „Willkommen Österreich“ stellt er die Gäste vor. Aus den Aufzeichnungen der Mediathek werden diese Teile immer rausgeschnitten – wahrscheinlich ein Rechteproblem.