– Der Essayfilm (Sa.) –

Besucher im Profil, Frau aus dem Team, die hervorragenden Schokoladen- und guten Nusskuchen (selbstgemacht) kredenzte.

Kaum hatte ich diese 3 Zuschauer verewigt liefen vorne Bilder zum Holocaust zu dem Text, dass man die Täter immer von hinten und nur die Opfer von vorne sieht.

O.li. ist Heiner Mühlenbrock, Regisseur, Kurator und Sprecher vom Vortag zu sehen. Rechts Martina Zöllner, rbb-Programmbereichsleiterin „Doku & Fiktion“. Vorne Hand mit Kaffeetasse. Wegen des Kaffees braucht man nicht zu kommen. Zitat, falls es schlecht lesbar sein sollte, „Der Zuschauer geht nach Themen, nicht nach Formaten“ (M. Zöllner).

Noch eine Täterin aus dem Zuschauerraum.
Auch Herr Theweleit, von dem ich 3000-4000 Seiten zu Hause und gelesen habe, größtenteils 2-3fach, war heute schon vor Ort. Auch die YouTube-Vorträge habe ich hoffentlich alle gesehen, so dass er mir ein alter Vertrauter ist, weswegen ich ihn, als ich ihm an der Gaderobe begegnete, gleich reflexartig und distanzlos „Guten Tag“ wünschte oder sowas, ein wenig peinlich, aber als Prominenter kennt er das sicher, und ich schickte auch gleich hinterher, dass er mich nicht kennt.
Und jetzt habe ich rund 4000 Seiten von ihm gelesen und gar keine gescheite Frage! Ich könnte mich für die Bücher bedanken, fällt mir ein.
Heute aber gab es erst andere Vorträge, von 3 bis halb 5, 5 bis halb sieben, 7 bis halb neun und von 9 – bzw. wg. der schwach besetzten Kasse im fsk – 21:15 Uhr bis 0:10 dann ein paar Essayfilme. Beim ersten schlief ich immer wieder kurz ein – hatte nur von 6:00 bis 13:00 Uhr geschlafen. Es ging um einen Sohn, der seinen Vater kaum kannte, und dessen Filmmaterial über die IRA nach dessen Tod zusammengeschnitten hat. In einer frühen Szene waren 5 Maskierte mit Pistolen in einen Veranstaltungsraum gedrungen – ich dachte gleich „Bataclan“ und überlegte mir einen Fluchtweg, wenn jetzt hier in Kreuzberg …
Dann kam, nach einer Rauch- und Dampfpause ein Film über den jüdischen Schauspieler John Garfield, der u.a. auch vor ein Tribunal wg. antiamerikanischer Umtriebe zitiert wurde. Da hatte ich meinen toten Punkt dann überwunden und kann die Filme „Our Stars“ und „Sir Gay“, die folgten, sehr empfehlen. Das war unterhaltsam und lehrreich.
Morgen also der Hauptakt, wenn KT nicht spontan umdisponiert und seine Freiburger im Olympiastadion zur Auffrischung seines Realitätsmodells besucht – selbst dann könnte er es noch bis zu seinem Vortrag schaffen.