The empire strikes back
Die Ereignisse überschlagen sich, und so tun es die Cartoons. Nachdem Papst Benedikt die Vorhölle abgeschafft hat, hat nun Papst Franziskus das die-andere-Wange-hinhalten überraschend beim Entrümpeln den Erfordernissen der Tagespolitik geopfert.
Strategisches Ziel dürfte sein verstärkt die überall sich entwickelnden Wutbürger für die kommenden Kreuzzüge zu rekrutieren. Es soll aber diesmal nicht gegen den Muselmann gehen und nicht gegen die Juden, wie sonst so oft, sondern mit diesen zusammen gegen die Satiriker und Cartoonisten.
Eisenerzbischof Marx kommentiert: Praktisch hat die Kirche 2000 Jahre lang nicht die andere Wange hingehalten. Wir wollen nicht länger hören dass wir heucheln, sondern meucheln.
Bravo für diese Sprechblase! Ist sonst niemand darauf gekommen? Es liegt so nah!
Ja, nicht? Ich habe es nirgends sonst gesehen, aber es schwer eine Pointe draus zu machen (ist ja auch nicht richtig geworden).
Der Spruch ist toll, aber der Text paßt nicht dazu. Und das Bild auch nicht. Daß der Papst nicht Jesus ist – und daß dieser Papst sich nicht für Jesus hält – weiß jeder.
In der Bibel gibt es nach meinen Recherchen nur eine Stelle mit diesem Wortlaut, und zwar nicht in einem Evangelium, sondern in der Apostelgeschichte:
http://bibeltext.com/l12/acts/22.htm
Aber vielleicht kannst Du daraus etwas machen:
http://www.bild.de/sport/fussball/zlatan-ibrahimovic/vergleicht-sich-mit-jesus-39245264.bild.html
(da Ibrahimovic bei PSG spielte und spielt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er das tatsächlich auf französisch gesagt hat!)
oder daraus:
http://www.berlin.de/special/gesundheit-und-beauty/gesundheit/psychologie/1131606-2260865-jerusalemsyndromichbinjesus.html
Der Papst gilt als der Vertreter Gottes auf Erden. Die katholische Lehre erkennt in Verfolgten, Leidenden und Opfern immer wieder Nachfolger Jesus der als das Überopfer, als Mutter aller Opfer gilt. Daher kann man diesen Kurzschlluß, dass auch der Papst sich als Verfolgter sieht, durchaus ziehen.
Er hat allerdings jüngst geäußert dass man durchaus mit Gewalt – mit einem Faustschlag angemessen auf Beleidigungen reagiert. Das ist zwar etwas anderes als ein Schwerthieb, aber in der Reliigion hat man es immer wieder mit Bildern zu tun, die man erst interpretieren soll und muss – zudem erinnert das Kreuz auf dem Schild hübsch an die Kreuzzüge.
Eine Alternative wäre der Bezug auf den Thriller von Manila gewesen, aber das war ja eine sportliche Auseinandersetzung und es kommt da ein anderer Mohammed mit ins Spiel, der hier wirklich nicht hingehört. Dem Boxen wäre das Bild freilich näher gewesen.